Al Pomodoro | Graz

Alle guten Dinge sind drei. So ist es zumindest zu hoffen, denn das al Pomodoro von Claudia und Dino Sopiku eröffnete diesen Herbst bereits zum dritten Mal an unterschiedlichen Standorten. 2014 in Heiligenkreuz am Waasen, im Sommer 2019 für ein kurzes Intermezzo am Schillerplatz/Krenngasse und nun in den Räumlichkeiten der ehemaligen Klöcherperle in der Heinrichstraße.

Kaum geht man mal ein paar Wochen nicht hin – und schon ist wieder (fast) alles neu! Bei unserem ersten Testessen im November war das al Pomodoro gerade eröffnet, jetzt gibt’s schon wieder Neues – aber (zum Glück) nicht nur. Altbewährtes hat er behalten, der Dino.

Neu ist zum Beispiel das fertiggestellte Stübchen, da lässt es sich kuschelig feiern und speisen …

Neu sind auch die Regale mit Wein, Pasta und Olivenöl, aber die hat er natürlich nicht nur zum Anschauen hierhergestellt 😊 … das gibt’s jetzt alles zu Kaufen.

Geblieben sind die Sardellen in Saòr (€ 14,90). Das süßsauere Antipasto ist wohl die berühmteste kulinarische Kostbarkeit Venetiens. Hier treffen gebratene Sardellen auf geschmorte Zwiebel und Essig – für das gewisse Etwas kommen Rosinen und Pinienkerne hinzu.

Auch nicht neu, aber immer noch super – das Vitello Tonnato (€ 13,90). Ein wenig anders angerichtet als das letzte Mal und mit einem herrlichen (auch neuem) Pizzabrot mit Parmesan und Vollkornmehl!

Beim letzten Testessen gab’s nur eine kleine Portion der Miesmuscheln nach napoletanischert Art (€ 14,90). Welch Fauxpas! Die leichte Schärfe gepaart mit der Süße von Tomaten und der Würze von Kräutern hebt das Gericht auf meine persönliche To-Eat Favoritenliste.

Ebenfalls sehr stimmig kommt der gegrillte Oktopus mit Artischokencreme (€ 14,90). Die homöopathische Dosierung des Knoblauchs, ein wenig Zitrone und Petersilienöl machen das lauwarme Gericht richtig interessant!

Es folgt ein kurzer Schwenk zum Nachbartisch, die bereits die längste Zeit gespannt zu warten schienen. Als Dino mit dem riesigen Tablett auftauchte, wurde auch klar, warum. Die illustre Runde hatte augenscheinlich des Familienoberhauptes Ehrentag zu feiern und gönnte sich einen 3 Kilogramm schweren Branzino in der Salzkruste (gibt es nur auf Vorbestellung!).

Zurück an unserem Tisch, folgte auch sogleich das (fast) letzte Gericht des Abends. Aufmerksamen Lesern dieses Mediums dürfte meine kulinarische Vorliebe für borstiges Getier mit dem Namen Duroc nicht entgangen sein. Hier gibt’s das Tomahawk vom Duroc (€ 16,90) in italienischer Variante mit Oliven, Kapern, Tomaten und Kräutern. Geschmacklich und qualitativ top. Tolle und auch ausgefallene Kreation für ein gutes Stücken Schwein und der Fettrand war perfekt!

Wir dachten, wir seien am Ende angekommen, doch da machte uns das befeierte Familienoberhaupt des Nachbartisches einen Strich durch die Abrechnung, so schnell konnten wir nicht schauen, hatten wir zwei Teller mit einem sehr großzügigen Stück Geburtstagskuchen (gemacht von Dinos Mama) am Tisch.

Fazit zum zweiten Testessen

Ich habe es in meinem ersten Bericht bereits angekündigt „ein nächstes Mal wird es garantiert geben“ … dabei bleibe ich auch heute. Die Küche scheint nun noch eingespielter, noch feiner und kreativer zu sein. Bin gespannt, welche Überraschungen hier noch folgen …




Testessen #1 vom November 2019

Was gibt’s denn nun bei Dino? Er bezeichnet es selbst als „gemischt“ italienische Küche. Alles, was die Kochtöpfe von Nord- bis Süd-Italien hergeben. Viele Gerichte sind Tagesgerichte, denn auf den Tisch kommt, was es frisch gibt. Tiefkühlschrank gibt’s hier nämlich keinen.

Frisch zum Beispiel war auch die Burrata, die dann statt des Büffelmozzarellas auf den Teller kam. Ein Klassiker der italienischen Küche- mit Salat, Tomaten und viel Olivenöl. Auch klassisch aber für meinen Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig, war der hauchdünne Bresaolo mit Rucola, Parmesan und sehr viel Zitrone!

Die Individualisten unter den Italophilen wird’s freuen, gibt’s doch auch eine Vitrine mit allerlei Antipasti zum selber aussuchen. Uns begeisterten gegrilltes Gemüse, Thunfisch, getrocknete Tomaten und Oliven. Alles in allem sehr gut gewürzt und perfekt als Start in den kulinarischen Abend.

Meine persönlichen Top-3 Vorspeisen des Abends

Eine absolute Sensation war das Vitello Tonnato – zartes Kalbfleisch mit einer Thunfisch-Sardellencreme. Zum Reinsetzen.

Auch ganz oben auf meiner Favoriten-Liste ist Parmigiana di Melanzane. Hier treffen gegrillte Melanzani auf heiße, fruchtige Tomatensauce. Das Gericht wird im typischen Schälchen mit Parmesan und Mozzarella knusprig überbacken. Wow!

Ebenfalls einen Treppchenplatz der Top-3 Vorspeisen gibt’s für die leicht tomatige Fischsuppe a la Mama. Die kommt nicht nur im herzigen Töpfchen sondern auch mit reichlich Einlage und knusprigem Brot an den Tisch.

Die Vorspeisen liegen alle zwischen € 11,90 und € 14,90.

Urlaubsfeeling

Nach einer kleinen Pause ging’s mit dem kulinarischen Streifzug durch Italien weiter. Der erste Stop führte uns nach Neapel. Die Miesmuscheln nach Neapolitanischer Art (€ 14,90) dürfen in einer leicht würzigen Tomaten-Weißwein-Sauce baden. Und wer auf „Sauce-Tunken“ steht, ist mit dem knusprigen Pizzabrot (€ 3,20) als Beilage gut beraten!

Langweilig ist anders! Das nächste Tagesgericht kannten wir in der Form nicht. Scheint wohl auch eher ein ausgefallenes Gericht zu sein. Sardellen prall gefüllt mit einer Art Stampf aus gekochten Kartoffeln, Oliven, Kapern und Petersilie. Da kommt Urlaubsfeeling auf.

Jetzt waren wir so richtig in Urlaubsstimmung! Weiter ging‘s mit gegrilltem Oktopus (14,90). Der kam lauwarm auf einer kalten Artischocken-Knoblauch-Petersil-Zitronen-Creme. Der Knoblauch war glücklicherweise nur ganz dezent zu schmecken und stört den Urlaubsflirt nicht 😊! Total interessante Kombination aus warm & kalt, cremig & sauer.

Der zweite Oktopus des Abends hatte seine kulinarischen Wurzeln in Sizilien (€ 18,90). Dort wird er nämlich traditionell mit Kartoffeln, Karotten Knoblauch in einer fruchtigen Tomatensauce serviert. Richtig zarter Oktopus paart sich hier mit kräftigen Kräutern. Ein sehr stimmiges Gericht!

Was darf im Italien-Urlaub nicht fehlen? Richtig! Pasta. Da servierte Dino uns die frischen Ravioli mit Rind- & Schweinefleischfüllung und Salbei-Butter. Mehr braucht’s eigentlich auch gar nicht. Viel Salbei- und Buttergeschmack und fertig! Ehrlich und frisch!

Wer mitgezählt hat, kann sich wahrscheinlich denken, dass wir absolut keinen Platz mehr für ein Dessert hatten. Macht nix, wir müssen uns ja auch etwas fürs nächste Mal aufheben.




Fazit

Und ein nächstes Mal wird es garantiert geben. Wir haben die italienische Wirtshausküche sehr genossen. Abseits von Pizza gibt’s hier einen breiten Querschnitt aus den Küchen und Kochtöpfen unseres Nachbarlandes. Und ich kann nur sagen: Traut euch und lasst euch überraschen. Wir haben keines der Gerichte bestellt, sondern überließen es Dino, uns seine Lieblingsgerichte zu servieren! Eine großartige Bereicherung für die Grazer Gastronomie und wir hoffen, dass dies hier nun wirklich die letzte Station des al Pomodoro ist.

 

Eckdaten
Adresse Al Pomodoro
Heinrichstrasse 45
8010 Graz
Website www.alpomodoro.at
Telefon +43 664 873 06 03

 

Öffnungszeiten
Montag geschlossen
Dienstag 11:00 – 23:00
Mittwoch 11:00 – 23:00
Donnerstag 11:00 – 23:00
Freitag 11:00 – 23:00
Samstag 11:00 – 23:00
Sonntag 11:00 – 23:00

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